Ein Leitfaden zur Heilung von narzisstischem Missbrauch

Narzisstischer Missbrauch ist eine heimtückische Macht. Er kann einen Menschen verschlingen, ihm seine Energie entziehen und ihn völlig erschöpft wieder ausspucken. Zu seinen Folgen gehören ein zerrüttetes Selbstwertgefühl, ein brennendes Gefühl der Wertlosigkeit, Selbsthass oder sogar posttraumatischer Stress. Für eine Zielperson von Narzissmus kann es sich so anfühlen, als würden die schrecklichen Nachwirkungen des Missbrauchs niemals nachlassen. Der oder die Betroffene trägt ein emotionales und psychologisches „Gepäck“ mit sich herum, das sämtliche Lebensbereiche infiziert. Allzu leicht kann es passieren, dass sich die Zielperson hierdurch nur noch als machtloses Opfer erlebt. Diese Reaktion ist kaum verwunderlich. Schließlich hat der Narzisst alles dafür getan, die Identität seiner Zielperson zu kapern und systematisch auszulöschen. Hinzu kommt, dass ein Betroffener von Narzissmus oft in einem Zustand der Angst und Verwirrung lebt, die ihn lähmen und davon abhalten, entschiedene Maßnahmen zu ergreifen, um sein Leben zurückzuerobern. Die Zielperson fühlt sich machtlos und unfähig, etwas zu ändern. Gedanken an die Zukunft überwältigen sie und überfluten sie mit Furcht. Angesichts der Fülle der Aufgaben, die ein selbstbestimmtes Leben mit sich bringt, weiß sie oft nicht einmal, wo sie anfangen soll. 

Falls Sie sich in dieser Situation befinden, ist der vorliegende Leitfaden für Sie. Er wird Ihnen dabei helfen, Ihre ersten Schritte auf dem Weg zur Heilung von narzisstischem Missbrauch zu tun.

Hierfür müssen Sie zuerst lernen, zwischen Ihren Ängsten und der Wahrheit zu unterscheiden. Wahr ist: Narzisstischer Missbrauch kann die Willenskraft eines Menschen ernsthaft beeinträchtigen und ihn in eine Lage versetzen, in der er sich kaum gegen Angriffe und Manipulationen wehren kann. Wahr ist jedoch auch: Gefühle von Machtlosigkeit sind nur Gefühle. Jede Zielperson von Narzissmus ist in der Lage, sich zu verändern und zu wehren. Alles, was es dazu braucht, ist zielgerichtetes Handeln und ein wenig Unterstützung. Ist der Funke erst einmal entzündet, gibt es keine Grenzen mehr dafür, wie hell das Feuer lodern wird.

Fünf Ansätze für den Beginn Ihres Veränderungsprozesses sind:

1. Legen Sie die Opferrolle ab

Solange Sie sich selbst als Opfer sehen, werden Sie unbewusst in der Struktur gefangen bleiben, die der Narzisst Ihnen aufgezwungen hat. Ihre Erlebnisse mit ihm werden weiterhin bestimmen, wie Ihre Gegenwart aussieht. Natürlich hat unsere Vergangenheit einen Einfluss darauf, was wir heute tun und denken. Jedoch liegt es immer noch an uns, zu entscheiden, in welcher Weise frühere Erfahrungen unsere momentane Identität prägen. Um dies zu erkennen, hilft ein einfacher Perspektivwechsel: Anstatt uns als Opfer eines Narzissten zu betrachten, sollten wir uns als Ziel von Narzissmus wahrnehmen. Eine Selbstwahrnehmung als Opfer impliziert, dass wir durch unsere innerste Natur machtlos und anderen Menschen untergeordnet sind, und dass dies unsere „natürliche“ Position im Leben darstellt. Wenn wir uns stattdessen als Zielperson erkennen, merken wir: Nicht unser innerstes „Sein“ hat uns hilflos und manipulierbar gemacht, sondern die zielgerichtete Handlung eines Narzissten. Er hat daran gearbeitet, um uns in diese Position zu bringen. Unsere innere Identität jedoch ist durch Narzissmus unbeeinflusst. Dies wiederum zeigt, dass wir uns durch geeignete Handlungen aus unserem Leiden befreien und eine völlig andere Position im Leben einnehmen können.

Wir können erkennen: Niemand von uns ist dazu geboren, manipuliert zu werden. Ob durch Zufall oder durch bestimmte Prägungen sind wir ins Visier eines Narzissten geraten. Wir haben es uns weder ausgesucht noch verdient. Entscheidend ist, dass wir gemerkt haben, welche zerstörerische Auswirkung Narzissmus auf unser Leben hat. Dies verschafft uns die einzige Macht, die wir für unseren Aufbruch brauchen: die einer Wahl, wie wir von hier an weitermachen.

Wir können entweder zulassen, dass weiterhin die Konditionierungen und Gewohnheiten unserer Vergangenheit unser zukünftiges Leben bestimmen, oder wir können entscheiden, auf eine neue, andere Zukunft hinzuarbeiten. Letzteres erfordert, dass wir neue, stärkende Erfahrungen machen, um unsere alten, sabotierenden Erlebnisse zu „überschreiben“. Die Art und Weise, in der wir unsere Identität betrachten, spielt hierfür eine entscheidende Rolle. Ein Etikett wie „Opfer“ wirkt wie eine sich selbst erfüllende Prophezeiung, die uns wie ein machtloses Wesen denken und handeln lässt. Die Macht der Entscheidung liegt bei Ihnen: Werden Sie ein Opfer sein, das Manipulation und Unterordnung als sein Schicksal ansieht, oder eine Zielperson, der Missbrauch widerfahren ist, aber die sich weigert, das Spiel weiter mitzuspielen?

2. Schaffen Sie einen Raum, in den narzisstischer Missbrauch nicht eindringen kann

Der Weg zur Heilung von narzisstischem Missbrauch kann lang, schmerzhaft und frustrierend sein. Einer der Gründe liegt darin, dass ein Narzisst Ihnen einen wertvollen Besitz geraubt hat: Ihren eigenen Raum, auf den niemand anders Zugriff hat. Wir alle brauchen nicht nur einen psychischen, sondern auch einen physischen Raum, in dem wir uns sicher fühlen können. Hier können wir, unbeeinflusst von der Welt, nachdenken, uns sammeln und überlegte Entscheidungen fällen. Dies verschafft uns zugleich einen emotionalen Raum, in dem wir unsere Intuition zulassen und uns mit unserem Wahren Selbst verbinden können. Es ist kein Wunder, dass Narzissten darauf abzielen, uns diesen Raum zu nehmen. Sie wollen, dass wir jederzeit mit ihnen verstrickt bleiben und sehen daher unsere Eigenständigkeit als Bedrohung an. Um uns unseren Raum abspenstig zu machen, stellt der Narzisst unsere Identität in Frage und programmiert unsere Realitätswahrnehmung um. Er überwältigt unsere Sinne und verschlingt uns von innen heraus. In anderen Worten: Er versucht uns das zu nehmen, was uns zu „uns“ macht. Entsprechend liegt unsere Herausforderung darin, einen sicheren Raum zurückzuerobern, in dem wir vor Narzissten sicher sind. Einige Beispiele hierfür sind:

Alleinsein

Gehen Sie allein im Park spazieren, um in Ruhe nachzudenken. Setzen Sie sich in ein Café und trinken Sie einen Kaffee oder Tee, um zu lesen oder einfach nur zu reflektieren. Schaffen Sie sich einen „heiligen“ Ort, der Sie zur Ruhe kommen lässt und der Ihnen erlaubt, sich mit sich selbst zu verbinden. Machen Sie es sich zur Gewohnheit, sich regelmäßig zurückzuziehen und mit sich selbst allein zu sein. Erteilen Sie sich in Ihrem Raum bewusst die Erlaubnis, frei und ohne Urteile zu denken und zu fühlen, ohne, dass die Erwartungen anderer Ihre Wahrnehmung filtern oder kontrollieren. Im Alleinsein werden wir mit uns selbst konfrontiert. Die Erfahrung kann zuerst verstörend oder erschütternd sein. Sie zwingt uns auf positive Art, die Dinge so zu erkennen, wie wir sie wahrnehmen, und nicht, wie andere sie uns einreden. Dies eröffnet uns die Möglichkeit, uns neu zu orientieren und eine tiefere Verbindung zu unserem Ich-Gefühl herzustellen, die niemand anderen miteinschließt. Dies wiederum hilft uns dabei, uns zu erinnern, wer wir wirklich sind.

Das Büro eines Therapeuten

Ein Therapeut oder eine Therapeutin kann ein hervorragender Ratgeber sein, der Ihnen einen sicheren Raum bietet, um Ihre Gefühle und Zweifel zu erkunden, ohne von ihnen überwältigt zu werden. Ein vertrauenswürdiger und gut ausgebildeter Begleiter kann Ihnen einen Spiegel vorhalten, um subjektive und verzerrte Geschichten aufzudecken, die Sie sich selbst erzählen und mit denen Sie sich in Ihrer aktuellen Situation gefangen halten. So können Sie sich Ihre rationale Vernunft und Ihren Realitätssinn zurückerobern, die der Narzisst um jeden Preis unterdrücken und zerstören will. Narzisstischer Missbrauch zielt darauf ab, die Wirklichkeit der Zielperson durch eine Pseudo-Realität in Ihrem Kopf zu ersetzen, in der sie sich ohne den Narzissten machtlos fühlt. Eine Therapie hilft Ihnen, dieses falsche Konstrukt in Frage zu stellen und nach und nach aufzulösen. Dies wiederum erlaubt Ihren wahren Gefühlen und Einsichten, an die Oberfläche zu kommen. Ein Narzisst unterdrückt sein Ziel nicht nur offen, sondern auch, indem er ihm Geschichten einflößt, mit denen sich die Zielperson selbst einsperrt. Wir alle tendieren dazu, unsere Entscheidungen im Leben vor uns selbst zu rechtfertigen, indem wir sie schönreden und negative Aspekte ausblenden, da wir uns ansonsten eingestehen müssten, dass wir in einer Beziehung mit Narzissten eben nicht erfüllt und glücklich sind. Fantasien und Wahnvorstellungen sind natürliche Verteidigungsmechanismen, aber wenn wir uns von narzisstischem Missbrauch lösen und heilen wollen, kommen wir nicht umhin, uns von ihnen zu verabschieden.

Ein guter Therapeut wird Ihre schädlichen Überzeugungen sanft in Frage stellen und Sie ermutigen, die Verantwortung für Ihre Gefühle und Ihre Lebenssituation zu übernehmen. Dies kann sich zu Anfang wie ein Sturz in ein Loch anfühlen, wenn wir Illusionen aufgeben, auf die wir unser Leben und unsere Selbstwahrnehmung gebaut haben. Jedoch ist es entscheidend, die Muster und Überzeugungen, die ein Narzisst uns eingeflößt hat, zu lösen, um unseren eigenen, selbstbestimmten Weg zu gehen.

Meditation

Versuchen Sie es mit einer einfachen Übung: Suchen Sie sich einen ruhigen Ort, halten Sie inne, atmen Sie tief durch und konzentrieren Sie sich auf Ihren Körper. Nehmen Sie Ihre Empfindungen und Gefühle wahr und driften Sie nicht in Ihre Gedanken ab. Ihr praktischer Verstand wird versuchen, Sie mit Einfällen und Sorgen abzulenken, aber wenn Sie die Ausdauer und den Mut aufbringen, nicht darauf hereinzufallen, werden Sie einen Raum finden, in dem Frieden herrscht. Machen Sie sich diese Übung zur Gewohnheit. Die Meditation kann Ihnen helfen, Ihren ruhigen inneren Raum beständig zu erweitern und auch unter Stress handlungsfähig zu bleiben. Vermeiden Sie es, sich falschen Druck zu machen. Bei der Meditation geht es nicht darum, ein bestimmtes Ziel zu erreichen; der Weg ist das Ziel. Es kann eine Weile dauern, bis sich Ihnen dieses Paradoxon erschließt. Nach einer Weile werden Sie jedoch verstehen, wovon hier die Rede ist. Sie werden lernen: Zwischen Ihren Gedanken und Ihrer Identität existiert eine klare Trennung. Indem Sie erkennen, dass Sie nicht Ihre Sorgen oder Gefühle sind, sondern nur derjenige, der sie wahrnimmt, öffnen Sie eine Lücke, die Ihnen einen Blick auf Ihr Wahres Selbst ermöglicht. Der praktische Verstand ist das Reich des Narzissten. Dort kann er seine manipulativen Geschichten erzählen und Kopfspiele mit uns spielen. Identifizieren wir uns zu sehr mit den Vorgängen in unserem Kopf, sind wir anfällig für seine Manipulation. Indem wir üben, achtsam für die gesamte Fülle unserer Empfindungen und unserer Existenz zu sein, schaffen wir es, wirklich bewusst zu werden. Dieses Bewusstsein wiederum ist ein mächtiges Werkzeug für unsere Heilung und Befreiung.

3. Erkennen Sie die Hindernisse bei der Heilung von narzisstischem Missbrauch

Für Ihre Heilung ist es sinnvoll, vorab zu wissen, welche Hindernisse Sie auf Ihrem Weg erwarten. Auf diese Weise wissen Sie zumindest, was mit Ihnen geschieht, wenn diese Herausforderungen auftauchen. Dies ermöglicht Ihnen, sie wahrzunehmen, aber trotzdem weiterzumachen. Die meisten Hürden, die Ihnen begegnen werden, sind die Folgen von antrainierten Mustern, die Sie verinnerlicht haben. Wenn Sie sich weigern, sich auf sie einzulassen, verlieren diese Prägungen ihre Macht.

Einige Hindernisse auf dem Weg zur Heilung von narzisstischem Missbrauch sind:

Hunger nach Liebe

Wir alle tragen das Bedürfnis in uns, zu lieben und geliebt zu werden. Narzisstischer Missbrauch stützt sich auf die Illusion, dass wir vom Narzissten Liebe erfahren werden, wenn wir uns nur ausreichend anstrengen. In Wahrheit sind wir in einer narzisstischen Beziehung permanentem Liebesmangel ausgesetzt. Selbst nachdem wir uns physisch von einem Narzissten gelöst haben, bleibt der „Hunger“ nach Liebe und Anerkennung weiter in uns. Es erfordert konsistente und feinfühlige Selbstarbeit, um ihn zu stillen und unser emotionales Gleichgewicht wiederherzustellen. Wir können unsere Bedürftigkeit nicht einfach abschalten. Narzissten wissen dies und nutzen unsere Sehnsucht, um uns zu manipulieren. Das vorgetäuschte Liebesangebot des Narzissten verfügt über eine Anziehungskraft, die unseren Willen und unser Urteilsvermögen überwältigen kann und uns Entscheidungen treffen lässt, die uns letztendlich schaden. Wenn wir uns hingegen unserer Bedürftigkeit bewusst werden, ermächtigen wir uns, besser zu verstehen, warum wir manchmal Dinge tun, die wir eigentlich nicht mehr tun wollten.

Gedankenkontrolle

Narzisstischer Missbrauch unterzieht uns einer Form von Gehirnwäsche. Um Sie zu kontrollieren, greift der Narzisst immer wieder Ihren Verstand, Ihre Entscheidungen und Ihre Wahrnehmung an, um Ihre Wirklichkeit nach seinem Willen umzuprogrammieren. Er tut dies, indem er subjektive Urteile über Sie fällt, ständig Ihre Entscheidungen in Frage stellt oder abfällig kommentiert, Sie mit Lügen füttert und immer wieder seine eigene „Unfehlbarkeit“ im Vergleich mit Ihrer „Fehlerhaftigkeit“ herausstellt. Der Narzisst bringt Sie dazu, Dinge zu glauben, die nicht wahr sind. Er will erreichen, dass Ihre Wahrnehmung der Wirklichkeit komplett mit dem Konstrukt übereinstimmt, das er Ihnen präsentiert. Somit kapert er Ihren Verstand und verhindert, dass Sie ihn hinterfragen. Um sich aus diesem mentalen Gefängnis zu befreien, sind die Perspektiven wohlmeinender Dritter unerlässlich. Dies können gute Freunde oder Therapeuten sein.

Schuldgefühle

Schuldgefühle sind eine Art innerer Verbündeter des Narzissten, den er seiner Zielperson einpflanzt. Sie sorgen dafür, dass das Ziel das nagende Gefühl nicht loswird, sich jederzeit rechtfertigen, beweisen und aus seiner „Wertlosigkeit“ herausarbeiten zu müssen. Schon der Gedanke daran, etwas ohne den Narzissten zu tun oder etwas zu denken, das seinen Behauptungen widerspricht, kann starke Schuldgefühle auslösen. Der Narzisst füttert diesen Komplex, indem er seine Zielperson immer wieder daran erinnert, welche „Opfer“ er schon für sie gebracht hat, auch wenn das Ziel diese nie von ihm verlangt hat. Er impliziert, dass die Zielperson ihn nicht ausreichend wertschätzt oder ihm gegenüber nicht loyal ist, wenn sie beispielsweise eine seiner Einladungen ausschlägt, selbst wenn dies aus einem guten Grund geschieht. Darüber hinaus stellt er eine Vielzahl an überhöhten Erwartungen an seine Zielperson. Hierdurch kommt es zwangsläufig zu Situationen, in denen die Zielpersonen seinen Maßstäben nicht gerecht wird, was sie dazu zwingt, sich zu schämen. Die Zielperson entwickelt hierdurch die Überzeugung, dass sie den Narzissten ständig enttäuscht und nie gut genug für ihn ist. Irgendwann fängt sie an, jede einzelne ihrer Entscheidungen zu hinterfragen und bei jedem Schritt Scham und Schuld zu empfinden.

Bei jedem der genannten Hindernisse kann eine einfache Philosophie Ihnen helfen: Nehmen Sie die auftretenden Widerstände wahr, machen Sie sich bewusst, was diese auf einer körperlichen und gefühlsmäßigen Ebene mit Ihnen machen, stellen Sie den Wahrheitsgehalt der Gedanken in Frage, die die Erlebnisse in Ihnen auslösen, und gehen Sie einfach weiter auf Ihrem Weg, ohne sich aufhalten oder aus der Bahn werfen zu lassen.

4. Erinnern Sie sich daran, was Sie jenseits des narzisstischen Missbrauchs erwartet

Wir alle verlieren manchmal den Mut. Besonders Zielpersonen von narzisstischem Missbrauch fragen sich oft, ob die Mühen ihrer Reise zur Heilung und Befreiung all die Schmerzen und Mühen wert sind. Dies liegt daran, dass viele von ihnen vergessen haben, wie es ist, ohne Narzissmus zu leben. Sie wissen nicht mehr, wie gut es sich anfühlt, frei und ermächtigt zu sein und mit Sinn und Zweck zu leben. Narzisstischer Missbrauch lässt einen Menschen vergessen, wer er wirklich ist und wozu er existiert. Für Ihre Heilung müssen Sie Prioritäten setzen, um Ihre verlorene Identität Schritt für Schritt zurückzugewinnen. Zuerst müssen Sie Ihren Verstand zurückerobern, also Ihre Fähigkeit, klar zu denken und gute Entscheidungen zu treffen. Anschließend können Sie sich daran machen, Ihr Wahres Selbst wiederzufinden, es aus den Schatten zu befreien und es aufblühen zu lassen. Unterwegs sollten Sie sich immer wieder daran erinnern, dass Ihr Kampf gut und zutiefst belohnend ist. Sie arbeiten daran, Ihr Geburtsrecht einzufordern, das Ihnen ganz natürlich zusteht: selbstbestimmt und im eigenen Interesse zu denken, zu fühlen und zu handeln. Narzissten versuchen Ihnen einzureden, dass es falsch und egoistisch ist, etwas für sich selbst zu wollen. Diese Lüge müssen Sie ablegen. Nur indem Sie sich selbst und Ihre Bedürfnisse ernst nehmen, können Sie den sicheren, kraftvollen, spirituellen Ort erreichen, der Ihrem Leben Klarheit und Sinn geben kann. Wenn Sie ihn noch nicht spüren können: Vertrauen Sie darauf, dass er existiert und auf Sie wartet. Darin liegt all der Grund, den Sie brauchen, um trotz aller Härten weiterzukämpfen.

5. Bleiben Sie beharrlich

Durchhaltevermögen ist ein Muss, um sich von narzisstischem Missbrauch zu erholen. Um alle Herausforderungen zu überstehen und trotzdem auf dem Weg zu Ihrer Heilung und Befreiung zu bleiben, ist es hilfreich, eine Struktur zu haben, der Sie folgen können. Einige zentrale Schritte wurden bereits aufgezeigt: Legen Sie die Opferrolle ab, schaffen Sie sich einen eigenständigen Raum, kennen Sie Ihre Hindernisse und erinnern Sie sich täglich daran, worauf Sie hinarbeiten. Hören Sie auf, an Ihrem Wert zu zweifeln; Sie sind von Natur aus wunderbar, auch wenn Narzissten das Gegenteil behaupten. Sich selbst zurückzugewinnen, ist ein Kampf, den es sich zu kämpfen lohnt.

Ausführliche Ratschläge und Hilfestellungen zur Heilung von narzisstischem Missbrauch finden Sie hier:

  1. Sieg über Narzissmus: Narzisstischen Missbrauch erkennen, überwinden und heilen (erhältlich als E-Book und Taschenbuch)
  2. Neuanfang nach Narzissmus: Selbstverwirklichung nach Ihrer Befreiung von narzisstischem Missbrauch (erhältlich als E-Book und Taschenbuch)